Die Buschfeuer um Esperance im November dieses Jahres wurden durch Blitzeinschläge ausgelöst. Doch die Feuer starteten 2 Tage, bevor extreme Wetterbedingungen die Flammen übers Land jagten und 4 Todesopfer forderten. Diese Feuer hätte man ganz einfach sofort löschen können, wenn sie sich nicht gerade auf Staatsland befindet hätten, das durch das DPaW (Department of Parks and Wildlife) verwaltet wird.
DPaW hat u.a. die Aufgabe, jährlich kontrollierte Abbrennen von Busch auf Staatsland und in Nationalparks durchzuführen sowie Brennschneisen anzulegen. Doch dies wurden unzureichend durchgeführt. Wenn ein Buschfeuer auf Staatsland um Esperance startet, lässt DPaW dieses Feuer gerne brennen, denn somit erledigt die Natur ihren Job. DPaW lässt außerdem aus Angst vor der Zerstörung sensibler Landschaftsräume keine Feuerbrigaden und Farmer auf das Staatsland, die das Feuer löschen wollen.
Bereits am Sonntag, den 15. November standen Farmer mit ihren Bulldozern und Löschfahrzeugen bereit, um das Feuer in Cascade (nordwestlich von Esperance) zu löschen, denn der Wetterbericht kündigte katastrophale Bedingungen an. Doch sie durften das Staatsland nicht betreten. Als das Feuer 2 Tage später die Grenze des Staatslandes überschritt, war es zu spät. Die Flammen jagten östlich in Richtung Scaddan und viele Leute erhielten keine Warnung, dass sie sich in unmittelbarer Gefahr befanden.
Wasserbomber waren bereits in Albany (470 km entfernt) im Einsatz und konnten deshalb nicht zur Hilfe eilen. Trotzdem wurden einheimische Piloten, die mit ihren Agrarflugzeugen helfen wollten, gedroht, ihre Lizenz zu verlieren, wenn sie in der Nähe der Feuer fliegen sollten.
Ähnlich war es bei dem Feuer, dass unser Grundstück in Merivale (östlich von Esperance) abbrannte. Wir sahen das Feuer bereits am Sonntagnachmittag und mein Partner, Damon, fuhr mit seinem Motorrad durch den Busch, um das Feuer zu erkunden. Er kennt sich in dem Gebiet gut aus und rief mehrere Mitglieder der örtlichen Feuerbrigade an. Er erklärte ihnen, wo genau sie mit ihren Bulldozern lang fahren sollten, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die Feuerbrigade wagte sich nicht auf das Staatsland, sondern legte Brandschneisen am Rande von privaten Grundstücken an. Doch 2 Tage später konnten diese Schneisen das Feuer bei den starken Winden und heißen Temperaturen nicht aufhalten.
Erst nachdem 4 Menschen starben und weitere katastrophale Bedingungen für das darauffolgende Wochenende vorhergesagt wurden, erhielt Esperance die nötigen Wasserbomber und Verstärkung durch bezahlte Feuerwehrleute aus Perth sowie Löschfahrzeuge. Doch die Bürokratie hörte hier nicht auf. Leute aus der Großstadt, die noch nie bei einem Feuereinsatz im Busch dabei waren und die die Esperance Gegend nicht kannten, koordinierten nun die Löscheinsätze. Ein Bekannter, der Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist, wurde mittels Polizeigewalt aus einem Meeting entfernt, weil er nicht mit den Entscheidungen der Feuerwehrmanager aus Perth einverstanden war.
DFES (Department of Fire and Emergency Service) veranlasste den Transport mehrere Bulldozer und Planierraupen aus Perth, weil angeblich einheimische Maschinen nicht gut genug waren. Die Feuerwehrleute mussten 24 Stunden auf diese Maschinen warten und durften Maschinen, die sich bereits in Esperance befanden, nicht benutzen. Ein Bulldozer, der von einem einheimischen Unternehmen den Feuerwehrleuten zur Verfügung gestellt wurde, verbrannte, weil er vergessen wurde.
Ich könnte noch mehrere ähnliche Geschichten erzählen, wie Bürokratie die Feuerlöscheinsätze beim Esperance Buschfeuer verlangsamte oder sogar hinderte. Doch genug davon. Ich hoffe, dass alle Beteiligten von ihren Fehlern lernten und bei dem nächsten großen Buschfeuer besser vorbereitet sind!
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