Heute präsentiere ich den ersten Teil meines Interviews mit Conny. Conny und ihr Lebensgefährte, Steffen, sind liebe Freunde von mir, die nicht nur gemeinsam mehrmals durch Australien reisten, sondern vor über einem Jahr sogar ausgewandert sind. Sie leben zur Zeit in Perth. Im ersten Teil erzählt Conny über ihre Reisen durch Australien und gibt uns jede Menge Tipps zum Auto mieten und kaufen.
Irina: Wie oft seid Ihr durch Australien gereist?
Conny: Steffen reiste alleine durch Australien, bevor wir uns kennen lernten. Gemeinsam waren wir insgesamt 3 mal in Australien, bevor wir uns entschieden haben, dass es unsere neue Heimat werden soll. Die ersten beiden Reisen waren 2006 und 2010 und jeweils 4 Wochen lang. In 2011 haben wir dann all unsere Koffer gepackt, alles aufgegeben und sind auf gut Glück los, um einen Sponsor zu finden. Das war aber nicht so einfach, wie wir dachten und aus dieser Australien Tour ist eher eine Weltreise geworden. In diesem Trip waren wir circa 12 Monate in Australien.
Irina: Was hat euch auf euren Reisen am besten gefallen?
Conny: Ich denke, die schönsten Eindrücke sind diejenigen, die jeder Europäer mitnimmt, der gerne an der frischen Luft ist 😉 : das Wetter, das Meer, die Lebenseinstellung, die Weite und der Wassersport waren für uns prägend sowie die Freundlichkeit und das Interesse der Australier.
Irina: Welche Orte haben euch am meisten gefallen?
Conny: Ich finde es schwierig zu sagen, was uns wirklich am besten auf unseren Reisen gefallen hat, da jeder Ort anders war, wir immer wieder andere Menschen getroffen haben und wir vielleicht auch verschiede Erinnerungen damit verbinden.
Unsere Lieblingsstaaten sind Westaustralien und Queensland. Wir waren sehr lange in der südwestlichen Ecke bei Margaret River. Hier hatten wir die beste Zeit für Strände, Surfen und eine unglaublich schöne Backpackerzeit. Aber auch bei euch unten in Esperance gibt es eine unglaubliche Strandatmosphäre. Da lässt das Rumheizen mit 4WD am Strand keinen Wunsch offen. 😉
Die Nationalparks, wie Karijini oder Kimberleys, sind unbeschreiblich sowie die Schnorchelgebiete bei Exmouth. Im Osten gab es das faszinierende Hinterland mit sehr australischen Farmermärkten, die Mega Kitestrände und auch Fraser Island war sehr bezaubernd.
Irina: Welcher Reiseführer war bei Euren Reisen durch Australien dabei?
Conny: Wir hatten einen Reiseführer namens Camps Australia Wide 7. Da gibt es unterschiedliche Ausführungen mit aktuellen Zeltplätzen und auch vielen kostenlosen Raststätten. Außerdem half uns ein Navi beim Fahren. So weiß man immer, wann man ankommt, wenn man noch Stops macht. Das Herunterladen der australischen Karte kostete damals 60€ aufs TomTom.
Mit dem Reiseführer sind wir super gefahren. Oft haben wir auch unseren Lonely Planet benutzt, um etwas nachzublättern. Irgendwie hat den ja jeder dabei, oder?
Der beste Reiseführer sind aber die Einheimischen und Traveller, die man trifft. Deren Tipps sind oft einzigartig und zuverlässig.
Irina: Welche Kosten kommen beim Mieten eines Fahrzeuges zusammen?
Conny: Wir haben bei unseren Australienurlauben jeweils einen ausgestatteten Campervan für 4 Wochen gemietet. Hier gibt es mehrere Anbieter in Australien. Wir haben so ca. AUD 800, je nach Saison und Größe des Busses bezahlt. Die Vans sind super ausgestattet, jedoch kommen immer Benzin und Optional Versicherungen dazu. Gemietet haben wir meistens bei Apollo oder Cheapa, die günstigere Alternative. Die Wagen sind bei Cheapa etwas älter.
Irina: Bei eurer langen Reise habt ihr einen Campervan gekauft. Hast du hierzu einige Tipps für unsere Leser?
Conny: Wir haben uns damals durchgerechnet, das man ab 8 Wochen Aufenthalt ein Auto kaufen sollte bzw. es sich dann vom Preis rentiert, WENN man die Zeit und Lust hat, sich auf Kauf und Verkauf einzustellen.
Beim Kaufen gibt es je nach Geldbeutel anderer Ausstattungen. Wir haben uns damals für ein Model entschieden, das wenige Kilometer runter hatte, nicht schon vorher als Backpackerauto benutzt wurde und eine sehr gute Ausstattung hatte. Wir haben dafür $11.500 bezahlt.
Natürlich kann man auch nur $5000 ausgeben, aber wir wollten nicht $3000 für unerwartete Reparaturkosten bezahlen. Diese sind leider bei relativ günstigen Vans oft der Fall, wie wir auf unseren Reisen von vielen Backpackern erfahren durften. Wir schauten dann immer sehr glücklich drein. Allerdings kann ich absolut verstehen, das nicht jeder Student die Möglichkeit hat, einen solchen Betrag direkt zu bezahlen und sich somit mit einem günstigeren Model zufrieden geben muss.
Am Ende war es schwieriger, unsere Kiste wieder zu verkaufen. Wir erwarteten auch wieder gute $11.000 und der Backpackerkreis, der das bezahlen möchte, ist klein. Also trifft man eher auf australische Pärchen die sich was zum leichten Reisen gönnen möchten. Der Wiederverkaufswert ist hierbei aber relativ hoch.
Zum Verkauf sollte man sich etwas Zeit nehmen. Bestenfalls setzt man schon 4 Wochen bevor man sein Ziel erreicht eine Anzeige ins Netz, um schon einige Termine festzuhalten. Gumtree oder Quokka sind hier günstige Anzeigequellen.
Auf Automärkten waren wir nicht. Ich denke, das ist nur was, wenn man schnell verkaufen muss, weil um 15 Uhr der Flieger geht. 😉 Hier kann man aber sicher auch mal das ein oder andere Schnäppchen schlagen.
Fazit : Mieten ist immer super, wenn man finanziell gut bestückt ist, den Urlaub voll genießen will und sich um nichts kümmern möchte. Kaufen ist für Langzeitreisen mit viel Investition in Zeit, manchmal auch Geld und Nerven. Letztendlich haben wir ein Jahr in unserem Oyo gelebt und hatten schlussendlich kaum Reparaturen (nur Wartung), keine Mietkosten und haben an den schönsten Stränden dieses Kontinenten übernachtet…
Ich hoffe, Connys nützliche Tipps werden dir beim Planen deiner Australienreise helfen. Lese hier den 2. Teil von diesem Interview, wo ich Conny Fragen zu ihrem Visum stelle.
PS: Falls du auch einen Campervan für deine nächste Australienreise mieten möchtest, dann vergleiche hier die Preise: