Was ist ein Bilby? Und was hat das Bilby mit Ostern zu tun?
Ein Bilby ist ein niedliches Beuteltier Australiens und es ist vom Aussterben bedroht. Es wird auf englisch auch rabbit-eared bandicoot genannt. Daher kommt wohl die deutsche Bezeichnung Kaninchennasenbeutler. Was für ein furchtbarer Name für so ein süßes Tier! Wer sich das wohl ausgedacht hat? Sorry, ich sage lieber „Bilby“.
Früher gab es 2 Bilbyarten: den Kleinen Bilby und den Großen Bilby. Sie waren in Australien weit verbreitet. Der Kleine Bilby ist ausgestorben. Der Große Bilby kommt nur noch vereinzelt in Gebieten in Northern Territory, West Australia und Queensland vor. Die Bilbypopulation wurde aus folgenden Gründen dramatisch reduziert und in entlegende Gebiete verdrängt:
- Die Nachstellung durch die eingeführten Hauskatzen und Füchse ist die größte Bedrohung der Bilbypopulation.
- Intensive Viehhaltung zerstört den Lebensraum der Bilbies und kompaktiert den Boden.
- Die eingeführten Kaninchen konkurrieren mit dem Bilby um Lebensraum und Nahrungsmittel.
Besonders in Queensland ist der Große Bilby vom Aussterben bedroht. Schätzungen ergaben, dass in Queensland nur noch 600 bis 700 Bilbies vorkommen.
Der „Save the Bilby Fund“ wurde 1999 ins Leben gerufen. Die Organisation sammelte $500.000 durch Spenden, um eine 25km2 großes Fläche im Currawinya National Park, in Queensland einzuzäunen. In diesem Gebiet sollen die Bilbies friedlich leben und sich ohne gefährliche Räuber vermehren. Die ersten Bilbies wurden im Jahre 2005 ausgesetzt und die Bilbypopulation wächst in diesem Schutzgebiet ständig.
Kaninchen und Hasen sind in Australien eine große Umweltplage, wobei die Kaninchen die größeren Übeltäter sind. Seit ihrer Einschleppung aus Europa im 19. Jahrhundert haben sie sich ungestört in Australien verbreitet. Sie verursachen Erosionsprobleme, verdrängen einheimische Tierarten und töten junge Bäume durch Ringelung (ringförmige Entfernung der Rinde).
Die Idee vom Osterbilby entstand 1979 mit dem Erscheinen des Buches „Billy the Easter Bilby“ von Rose-Marie Dusting. Im Jahre 1991 hatte Nicholas Newland, der Gründer der “Foundation for Rabbit-Free Australia” die Idee, den Osterhasen mit dem Osterbilby auszutauschen, um Aufmerksamkeit für die entstandenen Umweltschäden der eingeschleppten Kaninchen und Hasen zu schaffen und die einheimischen Tierarten zu schützen. Supermärkte begannen, Schokoladenbilbies zum Verkauf anzubieten. Ein Teil der Erlöse wird zum Schutz der Bilbies verwendet.
Das Bilby hat etwa die gleiche Größe wie der Hase und mit seinen großen Ohren ähnelt er dem Hasen ein wenig. Mit seinem Beutel kann der Bilby die Ostereier gut transportieren. Allerdings lässt sich die Osterhasengeschichte nicht so einfach verdrängen und in australischen Supermärkten überwiegen Schokoladenosterhasen eindeutig.
Seit dem Erscheinen des ersten Bilbybuches, gibt es in Australien noch mehr wunderschöne Bilbykinderbücher. Leider konnte ich keine deutschen Übersetzungen finden. Bei Amazon kann man folgende englischsprachige Bilbybücher erwerben:
- The Bilbies‘ First Easter von Irena Sibley
- Bilby Moon von Margaret Spurling und Danny Snell
- Bilby: Secrets of an Australian Marsupial von Edel Wignell
- Baby Bilby’s Question von Sally Morgan
- A Home for Bilby von Joanne Crawford und Grace Fielding
- Bill Bilby and Friends: Australian Nonsense Verse
- The Mystery of the Missing Bilbies von Albert & Friends
Booktopia bietet jede Menge Bilbybücher an, versendet sie aber nur nach Australien und Neuseeland.
Möchtest du helfen, den Bilby vom Aussterben zu schützen? Dann unterstütze den „Save the Bilby Fund“ mit einer Spende oder adoptiere ein Bilby!